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Ehemalige/ruhende Projekte |
Berghauser Matten / KienbergProjektbeschreibung |
Lage:Die Berghauser Matten zwischen Ebringen und Wittnau sind Teil der Schönberggruppe südwestlich von Freiburg. Projekt:Bis Anfang der neunziger Jahre wurde das Gebiet von der französischen Armee als Truppenübungsplatz genutzt, weshalb dort die Intensivierung der Landwirtschaft noch nicht mit gleicher Härte zugeschlagen hat wie andernorts.Die Flächen rund um die Berghauser Kapelle, etwa 150 ha, stehen seit 1996 unter Schutz. Auf engstem Raum kommen hier verschiedenartige Lebensräume nebeneinander vor. Ausser Weideland, das auch heute noch von Schafen bestoßen wird, gehören Halbtrockenrasen, Glatthaferwiesen, Streuobstflächen Waldbereiche, Gebüsche, einige Kleingewässer und Röhrichtbestände zum Schutzgebiet. Der Kienberg ist ein Teil des Naturschutzgebietes „Berghauser Matten“. Pflegemaßnahmen:Die AGN hilft die Trockenrasen und Waldsäume in den Steillagen zu mähen, in denen keine größeren Maschinen verwendet werden können. Die Mahd findet meist im Spätsommer statt, um eine Aussamen der Gräser und Kräuter zu ermöglichen. In unregelmäßigen Abständen werden Gebüschränder und Gehölze zurückgeschnitten.
![]() Blick auf die Berghauser Kapelle. ![]() Der Kienberg im Sommer. ![]() Mahd am Kienberg. |
Naturschutzdienste |
In den Naturschutzgebieten "Berghauser Matten", "Jennetal" und
"Schauinsland" werden an Tagen mit besonders hohem Besucherandrang
Naturschutzwarte eingesetzt, die für einen respektvollen Umgang mit der
Natur sorgen sollen.
Berghauser Matten
Jennetal Ihr schütteres Kronendach begünstigt lichtbedürftigen Unterwuchs, der hier und auf den umliegenden Saumbeständen und Halbtrockenrasen gedeihen kann. Bereits 1983 wurden 33 Brutvogelarten im Gebiet festgestellt, darunter Zaunammer und Hohltaube; daneben weitere Raritäten wie Gottesanbeterin, Schwalbenschwanz, Weidenalant und zahlreiche Orchideenarten. Vor allem die Kernzone des Schutzgebiets, der Sumser Garten, ist berühmt für seinen Orchideenreichtum. Hier finden sich Knabenkräuter, Ragwurzarten, Riemenzunge, vielblütige Weißwurz und manch andere Kostbarkeit. 1995 wurden die umliegenden Trockenrasen und Eichen-Hainbuchenwälder ebenfalls unter Schutz gestellt, so daß das Naturschutzgebiet nunmehr 22,8 ha umfaßt. Der Sumser Garten mußte aus Schutzgründen eingezäunt werden. Während der Orchideenblüte (Mitte April bis Ende Juni) ist er an Wochenenden und Feiertagen öffentlich zugänglich. Gleichzeitig sind an diesen Tagen die ehrenamtlichen Naturschutzbeauftragten des Landkreises allein oder zu zweit unterwegs, um Besuchern die Besonderheiten des NSG zu erläutern und die Einhaltung der Schutzbestimmungen zu gewährleisten. Um den Reichtum des Schutzgebietes zu erhalten, ist es u. a. nicht erlaubt, Pflanzen zu entnehmen, abseits der ausgewiesenen Wege zu lagern oder die Wege zu verlassen.
Schauinsland Der Schauinsland ist der Hausberg Freiburgs. Seit dem 10. Jahrhundert als Hochweide genutzt und im Mittelalter als 'Erzkasten' für seine reichen Silbervorkommen berühmt, wird der 1284 m hohe Berg in unseren Tagen als Naherholungsgebiet und Aussichtsberg geschätzt. Im Zuge des Silberbergbaus entwaldet, werden die Gipfel heute extensiv landwirtschaftlich genutzt. Hier halten sich Flügelginsterweiden und Borstgrasrasen, auf denen noch Scheuchzers Glockenblume, Weißzüngel, Schweizer Löwenzahn und Bergwohlverleih wachsen. Auf Quellgebieten stehen kleine Hochmoore an, Alpenmilchlattich und Waldgeißbart sind um den Gipfel allenthalben zu finden. Berühmt ist er jedoch insbesondere für seine von beständigem Wind zerzausten Bäume, die so genannten Windbuchen, die der Landschaft vor allem im Herbstnebel ein bizarres Aussehen verleihen. Dorngrasmücke und Zitronengirlitz sind oft zu beobachten; im Herbst ziehen bis zu 30.000 Vögel pro Tag über den Schauinsland nach dem Süden. Seitdem der Gipfel durch Seilbahn und Straße erschlossen ist, stellt er einen über die Maßen bequem zu erreichenden Ausgangspunkt dar, den Schwarzwaldwestweg, den Dreiländerweg und manch andere Höhenwege oder Loipen zu erreichen, den Bergwildpark Steinwasen, die Schaubauernhöfe oder das Besucherbergwerk. Dennoch kommen drei Viertel der rund 500.000 Besucher pro Jahr mit dem Auto; die meisten wegen der Aussicht. An manchen Wochenenden finden sich mehrere tausend Schau-Lustige, um auf dem Eugen-Keidel-Turm den Blick über Feldberg, Belchen und Kandel schweifen zu lassen, über Kaiserstuhl, Rheinebene und Vogesen, an klaren Tagen bis zu den Alpen. Diese Besucherströme sind es auch, die die Gipfelregion gefährden, denn manch einer hält sich nicht an das Wegegebot und sucht auf direktem Wege zum Turm zu gelangen. Doch ist das Gelände unmittelbar um den Gipfel recht steil und daher erosionsgefährdet, denn seit dem (späten) Abschmelzen der Eiszeitgletscher hat sich in dieser Region nur eine dünne Frostschuttdecke mit flachgründigen, mageren Böden entwickelt. Einmal zertreten, braucht die Grasnarbe Jahre, um wieder Fuß zu fassen, wenn es ihr denn überhaupt gelingt.
Was ist ein Naturschutzwart? Den ehrenamtlichen Naturschutzdienst können nach § 52 LNatSchG Männer und Frauen ausüben, die zuverlässig sind, über 18 Jahre alt und von gutem Leumund, ihren Wohnsitz im Lande haben, die nötigen naturkundlichen und schutzrechtlichen Kenntnisse besitzen, mit den örtlichen Verhältnissen, insbesondere in den Schutzgebieten vertraut sind und schließlich bereit zu ehrenamtlichem Überwachungsdienst für längere Zeit. Wer diese Kriterien erfüllt, kann einen Antrag an die untere Naturschutzbehörde stellen. Als Naturschutzwart erhält man Ausweis, amtliche Plakette und ein Taschenbuch mit den wichtigsten Bestimmungen und ist berechtigt, im betreffenden Landkreis 'die Einhaltung der Bestimmungen zum Schutz der Natur und der Landschaft zu überwachen', insbesondere in Schutzgebieten aller Art, aber auch in der freien Landschaft. Das heißt im Klartext, man informiert über Ziele und Notwendigkeit des Naturschutzes an sich, überwacht und verhindert Eingriffe in geschützte Güter möglichst frühzeitig und repräsentiert quasi die naturschützende Amtsgewalt. Diese beschränkt sich allerdings darauf, die Personalien schwerwiegender Rechtsverletzer aufzunehmen. Die oft verwendete Bezeichnung 'Ranger' wird also nicht in der ursprünglichen Bedeutung umgesetzt. Andererseits genießt der Naturschutzwart während des Dienstes Unfallversicherungsschutz und ist als Amtsträger im Sinne des § 11.1.2.c StGB gegen Angriffe Dritter verstärkt geschützt. Soviel zur Theorie. In der Praxis gilt es, vor Ort im Sinne des Naturschutzes 'Flagge zu zeigen', die Besucher der Schutzgebiete zu informieren und ggf. höflich zu belehren, Anregungen entgegenzunehmen und schließlich Schäden festzustellen und zu melden. Über Verlauf des Dienstes und dabei getätigte Amtshandlungen erstellt man ein Protokoll, das der Naturschutzbehörde weitergeleitet wird. Diese honoriert die Bemühungen der Naturschutzwarte durch ein je Einsatztag an die Naturschutzverbände gezahltes Entgelt. Die AGN betreut im Wechsel mit anderen Verbänden der Region derzeit die drei genannten Schutzgebiete im Freiburger Raum.
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Neuhäuser Teich |
![]() Der Neuhäuser Teich ist ein künstlich angelegtes Laichgewässer in Kirchzarten- Neuhäuser zwischen Freiburg und Kirchzarten. Die betreute Fläche umfasst den Teich selbst, seine Uferzonen, die an zwei Seiten angelegte Hecke und den Wasserzulauf von der Straße. Auf der anderen Seite der Straße befinden zwei kleinere, ehemalige Feuerlöschteiche, die ebenfalls als Laichgewässer genutzt werden. Ziele Verbesserung der Lebensraumsituation für Grasfrösche, Erdkröten, Ringelnattern und anderen Arten. Pflegeplan Projektchronik |
Streuobstwiese am Schönberg |
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Projektbeschreibung
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Projekt: Pflegemaßnahmen: Ergebnis: Pflanzenliste
der Streuobstwiese, Stand: 12.2008 Dr. Wolfgang Langer
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Das NSG Plattenmoos - |
Lage
Das NSG Plattenmoos liegt südlich von Villingen-Schwenningen
zwischen den Ortschaften Pfaffenweiler und Tannheim. Das Gebiet liegt an
der Grenze der Naturräume Östlicher Schwarzwald und Baar, die mit den
Übergang zwischen Bundsandstein und Muschelkalk gleichzusetzen ist. |
Lebensräume und ihre Bewohner
Der zentrale Teil des Gebiets wird
von einem nur bedingt ombrotophen, d.h. nur Regenwasser beeinflussten
Hochmoor eingenommen. Die Torfschicht ist maximal vier Meter mächtig. Im
Randbereich finden sich Übergangsmoore mit Mineralbodenzeigern und
artenreiche Niedermoorwiesen. Geologisch und pedologisch bedingt haben
sich im westlichen Teil des Gebietes auf eher saurem Untergrund u.a.
Braunseggensümpfe ausgebildet. Im Östlichen Teil der auf Basen reichem
Muschelkalk stockt bilden andere Basidophyten reiche
Pflanzengesellschaften aus, wie zum Beispiel das sehr seltene Mehlprimel-
Kopfbinsen-Ried (Primulo-Schoenetum ferrugineum) oder das Davalls
Seggen-Ried (Caricetum davallianae). Auf den teilweise noch
bewirtschafteten ein – zweischürigen Mähwiesen blühen im Frühjahr Tausende
von Trollblumen (Trollius europaeus), deren blaßgelbe Frabe vom
helllila des Kleinen Baldrians (Valeriana minor) unterlegt wird. Auf den
Sumpfwiesen wächst auch der Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
und das seltene Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis),
das zur Familie der Orchideen gehört. |
![]() Mehlprimel (Primula farinosa) |
Geschichte des Plattenmooses
Im Gebiet des Plattenmooses wurde bis 1936 industriell Torf abgebaut. Durch den Krieg bedingte Notzeiten führten zu einer Wiederaufnahme des Torfabbaus bis in die 1950er Jahre. Durch diese Abbautätigkeiten entstanden einerseits wertvolle, meist mit Wasser gefüllte Torfstiche auf der anderen Seite wurde jedoch der Wasserhaushalt der kleinen Torfkörpers erheblich beeinträchtigt. Zudem wurde durch die Anlage von Entwässerungsgräben und die Aufforstung der entwässerten Moorböden mit Fichten das Moor größtenteils zerstört. Die Entwässerung führte zur Mineralisierung des Torfes und zur Ansiedlung von Generalisten, die die moortypische Flora und Fauna vielfach verdrängten und das Plattenmoos als Lebensraum entwerteten. |
Pflege und Entwicklung
Unser Anliegen ist es, unter anderem durch
Entnahme von standortsfremden Fichten und die Wiedervernässung des
Torfkörpers durch das Aufstauen der Entwässerungsgräben das Moor zu
renaturieren. Aus stabilen Bohlen heimischer Tannen und Kiefern werden
Dämme in die Gräben gebaut und dadurch der schnelle Abfluss des Wassers
verhindert bzw. das Wasser aufgestaut. Diese Wiedervernässung kommt den
Moor typischen Arten wie Rosmarinheide oder die Spirke/Moorkiefer zu gute,
deren Bestand in den letzen Jahren durch die Maßnahmen wieder zugenommen
hat. Um die jungen Spirken, die zusammen mit Moorbirken (Betula pendula ssp. carpatica) im Hochmoorkern natürlicherweise dominieren würden,
zusätzlich zu fördern, entfernen wir in diesen Bereichen den Aufwuchs der
Waldkiefer (Pinus sylvestris). In einem intakten Moor würde man die
Waldkiefer nur in den Randbereichen finden, im Plattenmoos droht sie die
Spirke aber auch im Hochmoorkern zu verdrängen.Im Randbereich des Moores
finden sich artenreiche Niedermoorwiesen, die von AGN-Aktiven gemäht und
abgezogen werden. Die Etablierung einer regelmäßigen Pflegemahd dient der
Erhaltung und Entwicklung der Niedermoorwiesen und insbesondere der
Bestände von Mehlprimel (Primula farinosa), Färberscharte
(Serratula tinctoria) und Spatelblättrigem Greiskraut (Tephroseris
helenitis). |
![]() AGN-ler beim Abziehen einer Streuwiese |
![]() Mehlprimel-Kopfbinsen-Davalls Seggen Ried |
Klimaschutz
Moorrenaturierung ist aktiver Klimaschutz. Durch das
Torfwachstum wird CO2 gebunden und in den Mooren unter
anaeroben Bedingungen gespeichert. Durch die Wiedervernässung wird das
Wachstum von Torfmoosen, die Haupttorfbildner sind, gefördert und die
weitere Remineralisierung des Torfes, bei der gebundenes CO2 freigesetzt (emittiert) wird, unterbunden. Die Moore gehören zu den
größten CO2 -Senken der Welt. Das revitalisierte Plattenmoos
hat ebenfalls wieder eine Senkenfunktion übernommen. |
Alle Naturliebhaber und Interessierte die mal wieder bei sinnvoller
Arbeit frische Luft schnappen wollen sind herzlich eingeladen! |
![]() Nach getaner Arbeit ... |