Das NSG Plattenmoos -
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Lage Das NSG Plattenmoos liegt südlich von Villingen-Schwenningen
zwischen den Ortschaften Pfaffenweiler und Tannheim. Das Gebiet liegt an
der Grenze der Naturräume Östlicher Schwarzwald und Baar, die mit den
Übergang zwischen Bundsandstein und Muschelkalk gleichzusetzen ist. |
Lebensräume und ihre Bewohner Der zentrale Teil des Gebiets wird
von einem nur bedingt ombrotophen, d.h. nur Regenwasser beeinflussten
Hochmoor eingenommen. Die Torfschicht ist maximal vier Meter mächtig. Im
Randbereich finden sich Übergangsmoore mit Mineralbodenzeigern und
artenreiche Niedermoorwiesen. Geologisch und pedologisch bedingt haben
sich im westlichen Teil des Gebietes auf eher saurem Untergrund u.a.
Braunseggensümpfe ausgebildet. Im Östlichen Teil der auf Basen reichem
Muschelkalk stockt bilden andere Basidophyten reiche
Pflanzengesellschaften aus, wie zum Beispiel das sehr seltene Mehlprimel-
Kopfbinsen-Ried (Primulo-Schoenetum ferrugineum) oder das Davalls
Seggen-Ried (Caricetum davallianae). Auf den teilweise noch
bewirtschafteten ein – zweischürigen Mähwiesen blühen im Frühjahr Tausende
von Trollblumen (Trollius europaeus), deren blaßgelbe Frabe vom
helllila des Kleinen Baldrians (Valeriana minor) unterlegt wird. Auf den
Sumpfwiesen wächst auch der Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
und das seltene Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis),
das zur Familie der Orchideen gehört. |
Mehlprimel (Primula farinosa)
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Geschichte des Plattenmooses Im Gebiet des Plattenmooses wurde bis 1936 industriell Torf abgebaut. Durch den Krieg bedingte Notzeiten führten zu einer Wiederaufnahme des Torfabbaus bis in die 1950er Jahre. Durch diese Abbautätigkeiten entstanden einerseits wertvolle, meist mit Wasser gefüllte Torfstiche auf der anderen Seite wurde jedoch der Wasserhaushalt der kleinen Torfkörpers erheblich beeinträchtigt. Zudem wurde durch die Anlage von Entwässerungsgräben und die Aufforstung der entwässerten Moorböden mit Fichten das Moor größtenteils zerstört. Die Entwässerung führte zur Mineralisierung des Torfes und zur Ansiedlung von Generalisten, die die moortypische Flora und Fauna vielfach verdrängten und das Plattenmoos als Lebensraum entwerteten. |
Pflege und Entwicklung Unser Anliegen ist es, unter anderem durch
Entnahme von standortsfremden Fichten und die Wiedervernässung des
Torfkörpers durch das Aufstauen der Entwässerungsgräben das Moor zu
renaturieren. Aus stabilen Bohlen heimischer Tannen und Kiefern werden
Dämme in die Gräben gebaut und dadurch der schnelle Abfluss des Wassers
verhindert bzw. das Wasser aufgestaut. Diese Wiedervernässung kommt den
Moor typischen Arten wie Rosmarinheide oder die Spirke/Moorkiefer zu gute,
deren Bestand in den letzen Jahren durch die Maßnahmen wieder zugenommen
hat. Um die jungen Spirken, die zusammen mit Moorbirken (Betula pendula
ssp. carpatica) im Hochmoorkern natürlicherweise dominieren würden,
zusätzlich zu fördern, entfernen wir in diesen Bereichen den Aufwuchs der
Waldkiefer (Pinus sylvestris). In einem intakten Moor würde man die
Waldkiefer nur in den Randbereichen finden, im Plattenmoos droht sie die
Spirke aber auch im Hochmoorkern zu verdrängen.Im Randbereich des Moores
finden sich artenreiche Niedermoorwiesen, die von AGN-Aktiven gemäht und
abgezogen werden. Die Etablierung einer regelmäßigen Pflegemahd dient der
Erhaltung und Entwicklung der Niedermoorwiesen und insbesondere der
Bestände von Mehlprimel (Primula farinosa), Färberscharte
(Serratula tinctoria) und Spatelblättrigem Greiskraut (Tephroseris
helenitis). |
AGN-ler beim Abziehen einer Streuwiese |
Mehlprimel-Kopfbinsen-Davalls Seggen Ried |
Klimaschutz Moorrenaturierung ist aktiver Klimaschutz. Durch das
Torfwachstum wird CO2 gebunden und in den Mooren unter
anaeroben Bedingungen gespeichert. Durch die Wiedervernässung wird das
Wachstum von Torfmoosen, die Haupttorfbildner sind, gefördert und die
weitere Remineralisierung des Torfes, bei der gebundenes CO2
freigesetzt (emittiert) wird, unterbunden. Die Moore gehören zu den
größten CO2 -Senken der Welt. Das revitalisierte Plattenmoos
hat ebenfalls wieder eine Senkenfunktion übernommen. |